Es gibt viele Netzwerke in der Kultur- und Kreativwirtschaft – doch nur wenigen gelingt es, die gesamte Vielfalt der Branche auf Augenhöhe zusammenzubringen. Die Spectacle Society e.V. ist eines dieser besonderen Beispiele.
Dies bestätigt nun auch eine Studie des Fraunhofer-Instituts: Im Rahmen des Projekts »INDiGeR« veröffentlichte das Fraunhofer IAO eine Fallstudie zum Geschäftsmodell des Netzwerks »Spectacle Society e.V.«. Auch wenn es sich formal um eine wissenschaftliche Untersuchung handelt, darf man diese Auswahl als besondere Auszeichnung und Anerkennung der Arbeit des Netzwerks verstehen.
Warum ist das so besonders?
Die Studie würdigt insbesondere die gleichwertige Zusammenarbeit über alle Teilbranchen hinweg – vom klassischen Kunst- und Kulturbereich über Design und Theater bis hin zu Games, Werbung und digitalen Medien. Während viele Netz
werke vor allem in einzelnen Teilbranchen wirken, gelingt es der Spectacle Society, Kreative aus zwölf Branchen-Segmenten in gemeinsamen Projekten zu vereinen.Die Spectacle Society entstand 2014 aus dem Nürnberger Kreativnetz MAHO (Museen, Archive, Historische Orte), das vom Wirtschaftsreferat Nürnberg gefördert wurde – und von Beginn an in enger Zusammenarbeit mit der KulturGilde. Diese Verbindung besteht bis heute: Beide Netzwerke ergänzen sich und unterstützen sich gegenseitig bei Projekten, Veranstaltungen und politischer Interessenvertretung.
Die Studie hebt hervor, dass die Spectacle Society:
- überregional tätig ist,
- finanziell unabhängig arbeitet, ohne eigene Finanzadministration,
- und dass kein einzelner Bereich dominiert, sondern alle Branchen gleichberechtigt beteiligt sind.
Die Arbeit zeigt sich in innovativen Formaten: So wurde im Nürnberger Spielzeugmuseum die Geschichte mit einer interaktiven „Kasperl-Diktatur“ neu erzählt oder im DB Museum eine Zeitreise nach H.G. Wells inszeniert. Dabei geht es nicht nur um Unterhaltung, sondern auch um neue Formen der Wissensvermittlung, die Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft miteinander verbinden.
Die Fraunhofer-Fallstudie hält fest, dass der Mehrwert der Spectacle Society nicht nur im Projekterfolg für Kunden liegt, sondern auch im Netzwerk selbst:
„Im Museum Tänzer einzusetzen ist eine weitere Möglichkeit, da wäre jetzt aber jemand aus einer anderen Teilbranche gar nicht draufgekommen – und dadurch können sich unheimlich viele einbringen.“
Diese Perspektive verdeutlicht, wie aus der Vielfalt an Hintergründen immer wieder neue Ideen und Formate entstehen, die kein Einzelner allein entwickelt hätte.



